2020

Ausstellung und Publikation

Unter dem Titel „A List of Distractions“ haben Studierende der Fotografie im Außenraum des UNESCO-Welterbes Zollverein unterschiedliche künstlerische Interventionen einer breiten Öffentlichkeit gezeigt. Zugrunde lagen Bezüge zu Zollverein und seinem historischen Erbe, verstanden als komplexen Ort, der einerseits historisch durch den Steinkohleabbau geprägt ist, andererseits aber auch für Ideen des Wandels und des Neubeginns steht.

Entstanden sind 11 künstlerische Projekte, die sich an der Schnittstelle zwischen Fotografie, Architektur, Körper und Raum bewegten. Sie reichten von experimentellen Plakatkampagnen über mehr oder minder klassische fotografische Befragungen hin zu kleinen nichtinvasiven Installationen. Ausgangspunkt blieb jedoch stets die Fotografie, auch wenn sich diese fast immer im Sinne einer künstlerischen Erweiterung sukzessiv von einem klassischen Verständnis von Fotografie entfernte. Durch ihre direkte Montage im Gelände wurde dieses verändert, neu geformt und in ein spannungsreiches Verhältnis zur künstlerischen Arbeit gesetzt. Deutlich wurde, dass die Arbeiten gerade nicht den jeweiligen Ort ihrer Umsetzung zu dekorieren beabsichtigten oder diesem etwas Spektakuläres entgegensetzten, sondern Aufmerksamkeit durch Irritation erzeugten.

Zuvor traten die Fotografie-Studierende über drei Wochen in einen weiteren Dialog mit der Öffentlichkeit, indem sie zwischen den Haltestellen Zollverein Nord und Abzweig Katernberg mit ihren Arbeiten Großplakatwände und eine Litfaßsäule bespielten. Auch hier handelte es sich nicht um eine Ausstellung im klassischen Sinn, denn in schnellem Rhythmus tauchten auf den Flächen Bilder auf, überlagerten sich, fragmentierten sich und verschwanden, um neuen Bildern Platz zu machen.

Mit künstlerischen Beiträgen von Julius Barghop, Carsten Barth, Ayla Buchholz, Marie Eberhardt, Linda Hafeneger, Hendrik Hinkelmann, Marie Laforge, Katharina Ley, Ruth Magers, David Müller, Elke Seeger, Anja Segermann und Anton Vichrov. Das Projekt wurde geleitet von Matthias Gründig und Elke Seeger. 

Der Titel der Ausstellung ist von John Baldessari entlehnt.

Idee und Konzeption: Prof. Elke Seeger und Matthias Gründig

Fotos:
#1 Copyright: Julia Reschucha
#2 Copyright: Julia Reschucha
#3 Copyright: Julia Reschucha
#4 Copyright: Julia Reschucha
#5 Copyright: Julia Reschucha
#6 Copyright: Julia Reschucha
#7 Copyright: Julia Reschucha
#8 Copyright: Julia Reschucha
#9 Copyright: Julia Reschucha
#10 Copyright: Julia Reschucha
#11 Copyright: Julia Reschucha
#12 Copyright: Julia Reschucha
#13 Copyright: Julia Reschucha
#14 Copyright: Julius Barghop
#15 Copyright: Julius Barghop
#16 Copyright: Julius Barghop
#17 Copyright: Julius Barghop